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sola, sulan, seul. Das Hörspiel.
   
    Der Fall sola
neueste Sendbriefe vom Dolmetschen


"
... eine exzellente, geistreiche Sprach-Klang-Bild-Kollage. [...] Chapeau!"
(Christoph Schreiner in der Saarbrücker Zeitung vom 02. Mai 2017)

"In dem Hörspiel wird zugleich etwas Historisches, etwas Aktuelles und etwas Fiktives verhandelt. Drei Geschichten, die so gut vorgetragen werden, dass man stundenlang zuhören könnte, werden durch die Musik und die Illustrationen vielschichtig. [...] Und es setzt etwas ein, was man zu Beginn dieses Stückes so nicht vermutet hätte: Trotz des Kauderwelsches versteht man allein über die Melodie der Stimmen, was diese Hymne aussagen will: Zusammengehörigkeit allen Unterschieden zum Trotz. Meistens versteht man eben mehr, als man denkt. Man muss sich nur drauf einlassen."
(Anna Fastabend im ARD Hörspieltage-Festivalblog vom 10. Nov 2017)


   
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Videoausschnitte [hier]


   
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Performance 75min [Anfrage hier]

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  SOLA
Foto: Astrid Karger

Sprachmusikalische Performance für vier Instrumentalist*innen, Sprecherin, live-Zeichner und Chor


mit
Monika Bagdonaite (Viola), Julien Blondel (Violoncello), Stefan Scheib (Komposition, Kontrabass, Zuspiel), Kaori Nomura (Klavier), Katharina Bihler (Text, Stimme), Klaus Harth (live-Zeichnung),
Chorsängerinnen und Chorsänger aus den jeweiligen Aufführungsstädten;
Holger Stedem (Sounddesign), Ulrich Schneider (Licht/Raum), Marcus Droß (Beratung)


"In der Stadt Luxemburg, auf dem Kirchbergplateau, stehen zwei goldene Türme. Sie sind die alles überragenden Nebengebäude des Europäischen Gerichtshofs. Der eine ist ein überdimensionales Aktenregal, der andere ein Übersetzerturm. In seinen Büros werden Gerichtsakten vervielfältigt, in alle Sprachen der Union. Der Turm zählt heute 24 Etagen, für jede Amtssprache der EU eine…"
- So beginnt die Story dieser Performance, und sie führt hinunter in die Tiefen des Archivalienkellers dieses europäischen Übersetzerturms, wo offenbar so allerhand lagert: 500 Jahre alte Schnipsel aus dem Papierkorb einer Eisenacher Dolmetscherstube, daneben halbvermoderte Buchdeckel mit rätselhaften Bildsiegeln, Wanderwörter aus dem mittleren Osten und ein Erzählfragment über einen König, der den Überfluss seines Herzens in Sprache zu fassen versucht. Eine musikalische, sangesfreudige und bildkünstlerische Dolmetscherwerkstatt auf der Bühne fördert diese Archivalien zutage und stößt dabei auch auf die Aufzeichnungen zu einem prominenten translatorischen Streitfall:

Um 1530 rollt das lateinischen Wörtchen „sola“ aufs Spielfeld einer hitzigen theologischen Disputation. Um textverfälschende Bibelübersetzung geht es dabei, um unerlaubte Zusätze beim Übertragen von Gottes Wort ins Deutsche. Klage wurde geführt von den Papisten gegen Doktor Luther. Während dieser Streitfall auf der Bühne gerade in Musik verwandelt wird, melden sich die Übersetzer per Sprechanlage aus dem Turm des EuGH auf dem Kirchberg: sie bemühen sich neuerdings um einen Text für die Hymne der Staatenunion unter Berücksichtigung aller 24 Amtssprachen, und erbitten von der musikalischen Dolmetscherwerkstatt eine erste Probe.


Das Liquid Penguin Ensemble hat seine Performance anlässlich des Reformationsjubiläums 2017 entwickelt und schlägt darin den Bogen von der Zeit der Renaissance in die vielsprachige europäische Gegenwart: vier Musikerinnen und Musiker, eine Sprecherin, ein live-Zeichner und ein Chor bedienen sich des klimpernden Wortschatzes fremder Sprachen und verdolmetschen ihn klangvoll und bildreich in eigene Ausdrucksweisen. Musizieren das finnische Idiom. Bringen polnische Zischlaute ins Versmaß. Heben an zum vielstimmigen Konzert. Entdecken verborgene Beziehungen zwischen Zeichen, Klängen und Worten. Übersetzen einander gegenseitig. Erzählen von randvollen Herzen und verschlossenen Mündern. Vom fremden König, der übers Meer kommt, mit nichts als einem Wort als seiner einzigen aber stolzen Habe.


Die Premiere war am 24.03.2017 in der Freien Akademie der Künste in Hamburg
weitere Vorstellungen fanden am 26.03.2017 in der Ev. luth. Kirche Bugenhagen-Groß Flottbek / Hamburg
sowie am 28. und 29.04.2017 am Saarländischen Staatstheater / Alte Feuerwache / Saarbrücken und im Lesesaal im Stadtarchiv Trier statt.
Außerdem am 09. November 2017 im Rahmen der ARD Hörspieltage im ZKM / Karlsruhe,
mit live-Übertragung auf SR 2 KulturRadio und als Livestream auf SR2.de,

sowie am 25. November 2017 in der Abbaye de Neumünster / Luxemburg.
  Luther2017



BKM
In Kooperation mit der Freien Akademie der Künste in Hamburg.

Gefördert von der Beauftragten der Bundesregierung für Kultur und Medien aufgrund eines Beschlusses des Deutschen Bundestags.

Gefördert durch die Körber Stiftung, die Udo Keller Stiftung Forum Humanum, das Ministerium für Kultur des Saarlands, die Landeshauptstadt Saarbrücken und die Stadt Trier.

Partner: SR2 Kulturradio, Saarländisches Staatstheater Saarbrücken, Ev.-luth. Kirchengemeinde Bugenhagen-Groß Flottbek, Reformationsjubiläum 2017 an der Saar, Evangelischer Kirchenkreis Trier, Stadtbibliothek Trier


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Videoausschnitte der Performance / Vorstellung am 29.04.2017 Staatstheater Saarbrücken / Alte Feuerwache
(Videoproduktion: Sven Rech)



01_"In der Stadt Luxemburg..."



02_"Der Fall sola. 1530. Doktor L. gegen Papist..."




03_"Gesang von einem König..."




04_"Das ist für Chor..."




05_"Der König hat die ersten Tage an Land schweigend verbracht..."



06_"Doktor L. notiert..."




07_"ich ist ein anderer..."


08_"Finnisch"